Was sind Slums?
Ursprünglich stand Slum für "eine Wohnung mit niedrigem Standard", also die armseligen Unterkünfte der Arbeiter nahe bei den Fabriken, die in gedrängt vollen Siedlungen mit schlechter Versorgung lebten. Später beschrieb der Begriff Stadtviertel mit schmutzigen Hintergassen.
Heute wird ein Slum als verwahrloster und verfallener Teil einer Stadt bezeichnet.Die Slums werden häufig von sehr armen Menschen,oft städtische Zuwanderer, bewohnt.Charakteristisch sind eine heruntergekommene Busubstanz und schlecht ausgebaute Infrastrucktureinrichtungen,wozu die mangelhafte Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel,zweifelhafte absteigen,armselige Geschäfte und mangelhafte Müllabfuhr gehören.
Slumbewohner leben oft ohne Eigentumsrechte, Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen,sowie ohne ausreichenden Wohnraum.Fast jeder sechste Mensch muss sein Leben in einem Elendsviertel der Erde fristen, indem Armut, Krankheit und Diskriminierung herrschen.(Quelle Wikipedia)
Sogar in vermeintlich wohlhabenden Ländern der Welt,wie zum Beispiel China, kommt es zu einer Slumbildung, wenn die politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen gegeben sind.
Slum in Mumbai
Wo gibt es Slums in Indien?
Es gibt wahrscheinlich mehr als 200.000 Slums auf der Erde, deren jeweilige Bevölkerungszahl von ein paar hundert bis zu mehr als einer Millionen Menschen reicht.Die fünf großen Metropolen Südasiens- Kasatschi, Mumbai, Dehli, Kalkutta und Dhaka- haben allein schon etwa 15.000 unterschiedliche Slumviertel mit einer Gesamtbevölkerung von über 20 Millionen.Allein in Indien leben 55,5 % der Bevölkerung, das bedeutet rund 158,4 Millionen Menschen. Im folgendem Text werde ich mich insbesondere auf die beiden größten Slums – Dharavi und Mumbai- in Indien beziehen.
Dharavi:
Dharavi ist ein Slum in der indischen Metropole Mumbai. Er gilt als der größte Slum Asiens.Dharavi liegt auf einer Fläche von etwas über 2 km² entlang des Flusses
Mahim, eingeklemmt zwischen der Western und der Central Railway, zwei wichtigen Eisenbahnlinien der Stadt.
Angaben zur Bevölkerungszahl des Gebiets variieren stark. Die indische Aktivistin Sheela Patel schätzte die Zahl der Bewohner im Oktober 2007 auf 350.000 bis 600.000, an anderer Stelle im selben Jahr auf 450.000 bis 600.000. Der
Economist bezifferte die Bevölkerung im Mai 2007 auf „ungefähr 600.000“, Time Asia im Juni 2006 auf 600.000 bis 1 Million.
Dharavi war nicht immer ein Slum und ist so alt wie das restliche Mumbai. Wie dieses wurde es ursprünglich von Fischern bewohnt. Mumbai bestand früher aus mehreren Inseln. Mit der Trockenlegung von Wasserflächen, um aus den Inseln eine zusammenhängende Landfläche zu machen, verloren die Fischer ihre Lebensgrundlage.
Die trockengelegten Flächen boten Platz für Migranten, welche zunächst aus dem umliegenden Maharashtra, später – und bis heute – aus ganz Indien in das relativ wohlhabende Mumbai strömten, dort aber oft nicht die erhofften besseren Lebensbedingungen vorfanden und im Slum landeten.Dharavi, das ursprünglich am Stadtrand von Mumbai lag, wurde von der Stadt umwachsen, sodass es heute – unüblich für einen Slum – mitten in der Stadt liegt.Heute bestehen Pläne, die Slumhütten von Dharavi abzureißen und (teilweise) durch soziale Wohnungsbauten zu ersetzen. Kritiker befürchten, dass diese Pläne in erster Linie dazu dienten, die Slumbewohner „loszuwerden“ und die attraktiv zentral gelegene Bodenfläche des Slums für wirtschaftliche Zwecke nutzbar zu machen. Am 30. Mai 2007 ging eine Meldung durch die Presse, dass Dharavi zum Kauf angeboten wird.In dem bisherigen Elendsviertel soll nach den Wünschen der Stadt ein Immobilienkomplex entsteht, der Appartements und Büros umfasst. Der Verkauf wurde in den Anzeigen als "Chance des Jahrtausends" bezeichnet.Dharavi-Familien, rund 300.000 Menschen, müssen kostenlos in Einzimmer-Wohnungen umgesiedelt werden. Sie betreiben auf dem ehemaligen Fischereigebiet bisher Geschäfte wie Töpfereien, Gerbereien und anderes Gewerbe. Im Gegensatz zu anderen Elendsvierteln liegt der Dharavi-Slum mitten in der Stadt, es ist genauso alt wie Bombay selbst.
Die Pläne die Hütten und Baracken abzureißen, existieren schon seit geraumer Zeit. Zudem befürchten Kritiker, dass die Slumbewohner vertrieben werden sollen, um die attraktiv gelegene Bodenfläche für wirtschaftliche Zwecke zu nutzen. Die Planungen sehen jedoch vor, auf dem Gebiet auch sozialen Wohnungsbau zu betreiben.
Zitat:"Überall in der Welt werden die Bewohner der Elendsviertel wie Insekten gesehen. In diesem Projekt behandelt die Regierung des Bundesstaates Maharashtra sie wie eine Ressource und wichtiges Humankapital", verteidigt Architekt Mukesh Mehta die Pläne. Er hatte ein Jahrzehnt für dieses Projekt geworben. "Ich hoffe, sie werden einen schönen Vorort sehen, den andere Menschen in der Welt kopieren wollen." (Quelle Unbekannter Autor)
Mumbai:
Mumbai (vormals Bombay) ist durch seine geographische Lage auf einer Halbinsel durch räumliche Knappheit gekennzeichnet. In der Kolonialzeit zu einer Industriestadt herangewachsen, die im Zuge der Globalisierung eine Restrukturierung zum Dienstleistungszentrum erfuhr, zählt Mumbai heute mit ca. 18 Millionen Menschen zu den Megastädten der Welt und stellt die wirtschaftliche Metropole Indiens dar – einen Magneten für viele Menschen vom Lande, die in die Stadt migrieren und sich dort bessere Lebensbedingungen erhoffen.
Mehr als die Hälfte der Bewohner Mumbais lebt in Slums, ohne Wasseranschluss und Kanalisation. Verschmutztes und verseuchtes Wasser tragen wesentlich zur Entstehung und Verbreitung von
Infektionskrankheiten bei.
Probleme bereitet der jährlich auftretende Monsun. Nach acht Monaten Trockenheit kommt es während des viermonatigen Monsuns regelmäßig zu Überschwemmungen. Der Regen spült dabei immer wieder Müll in die Abflüsse und führt zu deren Verstopfung. Ein teilweiser Zusammenbruch der Kanalisation und eine Vermischung von Trink- und Abwasser sind die Folge. Auch hier kommt es zum Ausbruch von Infektionskrankheiten.
Die Luftverschmutzung in der indischen Metropole ist bedenklich. Der hohe Gehalt an
Feinstaub stellt das größte Problem dar. Die Ursachen liegen sowohl in den zahlreichen Fabrikanlagen und Kraftwerken als auch im Verkehr und in den privaten Haushalten. Mumbai verfügt über ein im Vergleich zu anderen indischen Städten gut ausgebautes Eisenbahnnetz.
Öffentliche Busse, Autorikschas und private Personenkraftwagen tragen jedoch nach wie vor zur Luftverschmutzung bei. Der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid nimmt in Folge der fortschreitenden Industrialisierung und eines stetig wachsenden Verkehrsaufkommens und Energiebedarfs schnell zu. Die Folgen der Luftverschmutzung sind Atemwegs- und Hauterkrankungen unter der Bevölkerung Mumbais. Die unzureichenden technischen Anlagen in den Fabriken führen immer wieder zu Beeinträchtigungen.
Ansprüche und Lebensstile der Eliten Mumbais äußern sich vor allem in den Wohnvierteln der reichen Oberschicht, Malabar und Cumballa Hills, auf der Westseite der Innenstadt (Mumbai City District) und Hiranandani Gardens am Powai Lake auf der Nordseite. Die alten Villen in den großzügig angelegten Parks dieser Gegenden wurden abgerissen und Appartementhochhäuser an ihre Stelle errichtet. Eigene Stromaggregate, Wassertanks und Wachpersonal ermöglichen der Elite schon seit den 1960er Jahren eine weitgehende Abkoppelung von der Lebenswelt der großen Mehrheit der Bevölkerung und die Verfolgung eigener Lebensstilkonzepte. Die wachsende städtische Mittelschicht zog aufgrund der
Kommerzialisierung vieler Bereiche der Innenstadt überwiegend in die Außenbezirke (Mumbai Suburban District).
Im Gegensatz dazu steht die Verelendung großer Teile der städtischen Bevölkerung. Laut Daten der Volkszählung von 2001 lebten in Mumbai 6,5 Millionen Menschen (54,1 Prozent) in Slums.(Quelle Spiegel Online)
Viele Arbeitsuchende können sich das tägliche Pendeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht leisten, das heißt der Wohnort muss sich in Gehdistanz zum Arbeitsplatz befinden. Die gewinnbringende Vorhaltung von Brachflächen durch einflussreiche Gruppen verhindert oft sozialen Wohnungsbau selbst dann, wenn finanzielle Mittel dafür zur Verfügung stehen. Die Probleme der Metropole Mumbai treten in den Slums besonders deutlich zutage: Unterernährung, Hunger, mangelnde Entsorgung und unzureichende Wasserversorgung führen zu erhöhter Säuglingssterblichkeit und zum Ausbruch von Tuberkulose, Lepra und Malaria, soziale Auswirkungen –Kriminalität,
Prostitution, Alkoholismus– wachsen ebenfalls unter solchen Rahmenbedingungen.
Viele Slumbewohner leben unter der ständigen Drohung verjagt zu werden. Ein Beispiel dafür ist das 2,23 Quadratkilometer große Dharavi, der größte Slum Asiens. Angaben zur Bevölkerungszahl des Gebietes variieren stark. Die indische Aktivistin Sheela Patel schätzte die Zahl der Bewohner 2007 auf 350.000 bis 600.000. Der Economist bezifferte die Bevölkerung 2007 auf „ungefähr 600.000“,
Time 2006 auf 600.000 bis eine Million. Laut einer Studie des Kamla Raheja Vidyanidhi Institute of Architecture (KRVIA) lag die Bevölkerungsdichte im zentralen Bereich von Dharavi, Chambda Baazar, 2006 bei 336.643 Einwohnern pro Quadratkilometer. Das ursprünglich am Rand von Mumbai gelegene Viertel wurde von der Stadt umwachsen, sodass es heute – unüblich für einen Slum – mitten in der Stadt liegt. Es bestehen Pläne der Stadtverwaltung, die Slumhütten von Dharavi abzureißen und (teilweise) durch soziale Wohnungsbauten, aber auch kommerzielle Bauprojekte, zu ersetzen. Kritiker befürchten, dass die Pläne zur Vertreibung der Bewohner in erster Linie dazu dienen, die attraktiv in der Innenstadt gelegene Bodenfläche des Slums für wirtschaftliche Zwecke nutzbar zu machen.
Nicht nur das Leben in diesen oftmals elenden Verhältnissen, sondern insbesondere auch das Leben in ständiger Unsicherheit lastet schwer auf den Menschen. Unsicherheit bedeutet hier nicht nur materielles Auskommen – viele Menschen arbeiten im so genannten informellen Sektor als Tagelöhner oder gehen ungesunden und menschenunwürdigen Tätigkeiten nach –, sondern das Recht zu bleiben. Die wenigsten der zahlreichen Slumbewohner haben Eigentumsrechte an Land und Wohnraum und leben unter der ständigen Angst, dass die Slums aus öffentlichem Interesse geräumt werden und die Bleibe zerstört wird. Dies gilt insbesondere für diejenigen Menschen, die nach 1995 siedelten, während die schon länger dort Lebenden wenigstens ein Recht auf Umsiedlung haben. Auch lastet der Wunsch, den eigenen Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen, damit sie bessere Lebensbedingungen haben werden, stark auf den Eltern.
Vor diesem sozialen Hintergrund führten die drei Institute mit dem Partnerinstitut für Soziologie der Universität Mumbai verschiedene Kleinforschungen durch, die unter der Perspektive der jeweiligen Disziplin betrachtet wurden. Themen waren „(Über)Leben und Arbeit im Slum" sowie die „Rolle der Frau innerhalb der Familienökonomie", „Räumliche Struktur von Slums im Hinblick auf ethnische und religiöse Segregation", die „politische Organisation im Slum" und „künstlerische Ausdrucksformen in Slum". Zentrum der Forschung war „Dharavi", Asiens größter Slum mit ca. einer Million Einwohner.
Der eigentlichen dreiwöchigen Exkursion ging eine einsemestrige Vorbereitungsphase voraus, in der sich die Studierenden mit der indischen Kultur, dem Thema „Slums" und „informeller Sektor" und notwendigen Reisevorbereitungen auseinandersetzten. Derzeit beginnt die einsemestrige Nachbereitung: die Aufarbeitung der Forschungsergebnisse und Erstellung eines Abschlussberichtes, der fakultätsintern publiziert wird. Neben Aspekten des Kennenlernens von Fremdkultur stand bei dieser Exkursion im Vordergrund, mit den Studierenden den gesamten Forschungsprozess zu durchlaufen: von der Forschungsidee über die Ausarbeitung von Hypothesen und des Forschungsinstrumentariums hin zur Feldforschung und zur Ausarbeitung des Forschungsmaterials. Teilfinanziert wurde die Exkursion durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst und die einzelnen Institute.
Slum in Mumbai
Was für Religionen gibt es in den Slums?
In Indien entstanden vier der großen Religionen: Hinduismus, Jainismus und Sikhismus. Der Islam kam infolge von Eroberungen, das Christentum durch frühe Missionierungen im ersten Jahrhundert und dann durch den Kolonialismus, der Parsismus (Zoroastrismus) aufgrund von Einwanderungen ins Land. Indien bietet also eine außerordentlich reichhaltige Religionslandschaft. Obwohl der Buddhismus über Jahrhunderte die bevorzugte Religion war, starb der Hinduismus nie aus und konnte seine Stellung als dominierende Religion langfristig behaupten. Im Mittelalter brachten indische Händler und Seefahrer den Hinduismus bis nach Indonesien und Malaysia. Obwohl Indien bis heute ein hinduistisch geprägtes Land ist, hat Indien nach Indonesien und Pakistan die weltweit drittgrößte muslimische Bevölkerung (etwa 140 Millionen), und nach dem Iran die zweitgrößte Anzahl von
Schiiten.
Die Religionen verteilen sich wie folgt: 80,5% Hindus, 13,4% Moslems (hauptsächlich Sunniten), 2,3% Christen, 1,9% Sikhs, 0,8% Buddhisten, 0,4% Jainas und 0,6% andere: (z.B. Adivasi, Bahai,
Parsen) (Quelle: Census of India 2001).
Jede dieser Religionen ist auch in den Slums in Indien zu finden. Einige Slums sind in sich durch Religionen geteilt,was selbstverständlich Unruhen innerhalb der Slums hervorruft.
Kriminalisierung des Slums:
Ausgehend von der Feststellung, dass erstmals in der Geschichte mehr Menschen in Städten als auf dem Land leben,
beschreibt er die beschleunigende Urbanisierung rund um die Welt als zumindest unter den Bedingungen des globalen
Kapitalismus unumkehrbaren Prozess, der zu einer massiven Zunahme von Slums und der mit ihnen verbundenen
Lebensweisen führt. Anders als bei den zuvor genannten Indikatoren tritt hier Armut als nachvollziehbares
Gesamtphänomen zu Tage, mitsamt der rechtlichen Unsicherheit, sozialen Perspektivlosigkeit, dem ausschließendem
Einschluss und letztendlich der Kriminalisierung.
Allgemein herrscht in Slums eine hohe Kriminalität, Gebiete werden von Banden beherrscht. Diese Gangs fordern von den Mitbewohnern nicht nur regelmäßig Schutzgeld, sondern auch Miete für die Slum-Behausungen. Selbst für die Benutzung der wenigen vorhandenen Toiletten geht eine "Gebühr" an kriminelle Gangs.Durch Eifersucht und Habgier entsteht selbst in den Slums eine hohe Kriminalitätsrate, die bei fast 73,4 % liegt.(spiegel online 2008).Obwohl die Menschen kaum was haben,was ein normal lebender Mensch begehren würde, steigt die Rate immer höher,wie in der folgenden Tabelle deutlich hervorgeht:
Jahr
|
Anzahl in %
|
2000
|
62,70%
|
2002
|
65,30%
|
2004
|
69,00%
|
2006
|
71,98%
|
2008
|
73,04%
|
(Quelle Spiegel Online)
Wie daraus zu schließen ist, stieg die Rate der Kriminalisierung deutlich, was darauf zurück zuführen ist,dass Indien eine immer mehr werdende Weltmacht wird und somit die Armen immer Ärmer werden und die Reichen immer Reicher.
Das Leben in den Slums:
Nicht nur das Leben in diesen oftmals elenden Verhältnissen, sondern insbesondere auch das Leben in ständiger Unsicherheit lastet schwer auf den Menschen.Unsicherheit bedeutet hier nicht nur materielles auskommen- viele Menschen arbeiten im so genannten informellen Sektor als Tagelöhner oder gehen ungesunden und menschenunwürdigen Tätigkeiten nach-,sondern das Recht zu bleiben.Die wenigsten haben Eigentumsrecht an das Land und Wohnraum und leben somit in ständiger Angst, dass die Slums aus öffentlichem Interesse geräumt werden und ihre Bleibe zerstört wird.Dies gilt insbesondere für die Menschen,die nach 1995 siedelten, während die schon länger dort Lebenden wenigstens Recht auf Umsiedlung haben.Kinder sind den Problemen des Slums direkt ausgeliefert. Viele leiden unter familiärer Gewalt. Oft fehlt es an den nötigsten Grundgütern wie gesunde Nahrung, Kleider, medizinische Hilfe oder Schulbildung. Als Ausweg aus familiärer Gewalt und Ausbeutung wählen viele Kinder die Flucht. Mehr als 75 000 Kinder leben in Chennai auf der Strasse. Sie versuchen, sich mit Betteln und Hilfsdiensten durchzuschlagen. Das Leben auf der Strasse ist geprägt von Gewalt und Kriminalität. Kinder müssen Schutzgelder an ältere Gang-Mitglieder bezahlen. Viele geraten Kinderhändlern in die Hände, die sie für gefährliche Arbeiten einsetzen, wie Minenarbeit, Abfüllen von Chemikalien, Dienste für kriminelle Banden, Drogenhandel etc. Trostlose Lebensaussichten haben auch Kinder von Prostituierten. Sie werden in der Gesellschaft nicht akzeptiert, können nicht zur Schule gehen und geraten dadurch auch in die Prostitution. Auch Kinder, die in ihrer Familie bleiben, sind mit ähnlichen Problemen konfrontiert: Viele brechen die Schule ab und verdingen sich als Arbeitskräfte mit schlechten Arbeitsbedingungen und einem Lohn, von dem sie sich knapp ernähren können. Sie geraten oft in die gleichen kriminellen Sozialstrukturen wie Strassenkinder.Viele Kinder, vor allem Mädchen, werden nicht zur Schule geschickt. Viele Eltern verstehen nicht, dass Schulbildung für die Zukunft ihrer Kinder wichtig ist. Für andere ist die Schule nicht bezahlbar. Die Kinder müssen arbeiten und verpassen so die Chance, in ihren Fähigkeiten gefördert zu werden und mit Leistungsdruck umzugehen.
Am Schluss fehlt den Kindern nicht nur der Schulabschluss, den sie für eine Berufsbildung benötigen - es fehlt ihnen auch die Selbstsicherheit, Probleme anpacken und ihre Fähigkeiten für eine bessere Zukunft einsetzen zu können.Viele wünschen sich eine Schulbildung oder eine Ausbildung, die ihnen den Einstieg ins Berufsleben und damit die Integration in die Gesellschaft ermöglichen kann.Jede zweite Frau und jeder vierte Mann können weder lesen noch schreiben. Besonders junge Frauen leiden unter Analphabetismus. Die ältesten Mädchen in der Familie müssen oft auf kleinere Geschwister aufpassen während ihre Eltern arbeiten. Sie haben keine Chance in die Schule zu gehen. Viele Frauen verfügen deshalb nicht über professionelle Fertigkeiten, die ihnen die Ausübung einer Erwerbstätigkeit erlauben würden. Dadurch werden sie wirtschaftlich und gesellschaftlich an den Rand gedrängt und ausgebeutet. Sie haben nur wenig und schlechte Einkommensmöglichkeiten.Wenn das Einkommen nicht reicht, um sich eine einfache Hütte zu mieten, wird der Strassenrand zu ihrem Zuhause.
Gibt es internationale Hilfsorganisationen?
Es gibt viele internationale Hilfsprojekte wie zum Beispiel „Karunakary Trust“. Diese Hilfsorganisationen ist eine deutsche Hilfsorganisation, welche meines Erachtens sinnvolle und hoffnungsvolle Projekte macht und letzten Endes auch durchsetzten. Die Mitarbeitenden von Karunakarya haben im Rahmen ihrer Hilfsleistungen der letzten Jahre die Notlagen der Bevölkerung in den Slums hautnah miterlebt und Ideen entwickelt, wie den Menschen gezielt und nachhaltig geholfen werden kann.Folgende Projekte werden umgesetzt, sobald die Finanzierung gesichert ist:
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Praktische Ausbildung: Das Angebot an praktischen Kursen soll in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen erweitert werden, um die Chancen im Arbeitsmarkt zu verbessern. Die Kursteilnehmenden erhalten in solchen Kursen die Gelegenheit, eine spezifische Handfertigkeit zu erlernen und Dinge herzustellen, die sie am Markt oder als Zulieferer für Firmen verkaufen können (z.B. Papiertuetenherstellung, Seifen- oder Kerzenproduktion).
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Kindertagesstätten: Viele Kinder sind oft alleine, da die Eltern arbeiten. Kleinkinder sollen durch eine Tagesbetreuung in ihrer Entwicklung gefördert und auf den Einstieg in die Schule vorbereitet werden.
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Medizinisches Zentrum: Noch mehr Slum-oder Dorf-Bewohner sollen von einer kleinen Klinik Gesundheitsversorgung, Notfallmedizin und Behandlungen für einfache und bekannte Krankheiten zu einem erschwinglichen Preis provitieren.
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Aufnahmezentrum für Strassenkinder: Kinder, die sich daran gewöhnt haben, auf der Strasse zu leben, können sich nur schwer Ordnungen und Regeln unterordnen. Sie sollen durch ein Drop-In-Center und kleine Heimgruppen ein Zuhause finden, wo sie nicht nur Mahlzeiten und medizinische Versorgung erhalten, sondern auch durch Betreuungspersonen Geborgenheit, Wärme und Nähe erleben dürfen.
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Bibliothek: Kinder lieben Bücher und Geschichten. Durch eine kleine Bibliothek mit ausgewählten Büchern für alle Altersstufen sollen Slumkinder Bücher lesen können, die sie in ihrer Entwicklung fördern